Bereits zum vierten Mal im fünften Spiel errang die Truppe vom SKW I ein 4:4 – Unentschieden und sammelt weiter Punkte für den Klassenverbleib. Während die „Zweite“ gegen eine junge Burgkunstadter Truppe völlig unter die Räder geriet, hatte die 3. Mannschaft einen Sahnetag und landete gegen Coburg II souverän den ersten Saisonsieg.
SKW III – Coburger SV II 3,5:0,5
Die Gäste aus der Vestestadt kamen zum Kellerduell nach Weidhausen, denn auch Weidhausen III wartete auf den ersten Zähler. Gewohnt forsch ging Norbert Rehe zu Werke, unterschätze jedoch den Gegenangriff, konnte jedoch trotz Qualitätsverlust seinem Gegner bereits nach 45 Minuten ein Remis abringen. Danach wurden die Weichen schnell in Richtung Heimsieg gestellt, denn Hans Kugelberg gelang in einer soliden Partie bald ein Figurengewinn, den er noch aufwerten und später in einen Sieg ummünzen konnte. Malte Schubert ließ seinem Kontrahenten von Beginn an keine Chance und kam zu massivem Materialgewinn. Der Coburger kämpfte bis zum Ende, wurde aber nach zwei Stunden hübsch mattgesetzt. Kurios dann der Sieg von Christian Schmidt-Ramming, der angesichts des feststehenden Heimsieges trotz Mehrfigur sportlich fair Remis bot. Sein Gegner wollte aber partout weiterspielen. So kannte Christian keine Gnade und sicherte schließlich den tollen Erfolg, während die Coburger Mannschaftskollegen dem Treiben ihres letzten Kämpfers mit zahlreichen Getränken kopfschüttelnd zusahen.
SKW II – SSV Burgkunstadt II 0,5:5,5
Über 50 DWZ-Punkte im Schnitt war die Heimmannschaft besser besetzt – doch die Jugend der Gäste machte dies mehr als wett und so kam die zweite Weidhäuser Mannschaft unter die Räder wie lange nicht mehr – und das nicht einmal unverdient. Der Wettkampf begann recht zäh, doch nach und nach wanderten Bauern und Leichtfiguren in die Schachteln der Gäste, teils durch einfach Fehler, teils durch taktischen Mut der jungen Truppe, die den frischgebackenen U18 – Kreismeister in ihren Reihen wusste. Erst verlor Finn Knauer einen Springer – statt einen Läufer zu erobern. Dann verrechnete sich Arndt Knauer und war ebenfalls einen Klotz los. Norbert Wurst wollte dem nicht nachstehen und auch er lud seinen Gegner ein, sich zu bedienen. Nicht ganz so heftig ging es bei Manfred Knauer zu, der seinen Gegner in die eigene Stellung eindringen ließ und dabei zwei Bauern verlor. Am Spitzenbrett entwickelte sich der einzige Kampf auf Augenhöhe, den schließlich der Schuhstädter Jens Güther und Marc Gärtner mit einem Handschlag ins Remis führten, da der unrochierte König von Marc es nicht zuließ, den eroberten Mehrbauern zu verwerten. Dann gingen nach und nach die Partien an den hinteren Brettern aufgrund des Materialdefizits erwartungsgemäß verloren, wobei sich an Brett 6 noch eine Besonderheit ereignete: Arndts Gegner ließ eine Figur los, sah den Fehler, der zum Figurenverlust geführt hätte, sofort und zog woanders hin. Sportlich sehr fair beharrte der Weidhäuser nicht auf der Ausführung und ergab sich somit in sein Schicksal – es stand plötzlich 0,5:4,5 und die Messe war gelesen. Nichtsdestotrotz kämpfte Mannschaftsführer Frank Gugisch mit einem eroberten Mehrbauern um den „Ehrentreffer“, wickelte dann aber unglücklich ab und geriet in taktische Verwicklungen, so dass sein König in der offenen g-Linie recht verloren aussah. Den folgerichtigen Mattangriff trieb sein Gegner auf die Spitze, als er in beiderseitiger Zeitnot seine auf einem bedrohten Feld stehende Dame preisgab, indem er die schützende Fesselung in der g-Linie durch einen unachtsamen Zug aufhob. Passend zum gesamten Spiel wurde dies von Frank übersehen und zwei Züge später war auch sein König überwältigt. Nun heißt es für den SKW II Mund abputzen und nach vorne schauen, es kann ja schließlich nur besser werden.
SG Hollfeld/Memmelsdorf I – SKW I 4:4
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, Punkt für Punkt robbt sich die erste Mannschaft des SK ans rettende Ufer. Man hat zwar erst ein Match verloren, es fehlt aber weiter der erste Saisonsieg, denn wie auch in den Spielen zuvor gingen unnötige Punkte an den Gegner.
Das Match begann ruhig, eine gute Stunde geschah nicht viel, außer dass Jürgen Dehlers Kontrahent seinen schwarzen h-Bauern bis auf h4 vorpreschte und einen wilden Königsangriff einzuläuten schien. Dann begann die Schwarzpartien an Brett 6 und 8 plötzlich schnell zu kippen, sowohl Finn Knauer als auch Herbert Hempfling ließen die Harmonie ihrer Figuren außer Acht und folgerichtig ging in beiden Fällen Material verloren. Wenig später strich Finn die Segel und die Gastgeber führten 1:0. Herberts Partie wogte hin und her, zunächst zeigte Pezhmanyar auf Hollfelder Seite Schachblindheit und gab auf einem ungedeckten Feld ein Läuferschach. Plötzlich lag Herbert zwei Bauern vorne, aber schon kurze Zeit später griff er erneut fehl und die Waage kippte wieder zugunsten des Weißspielers. In der Zwischenzeit hatte Jürgen bereits 2 Figuren im Angriffswirbel des Gegners eliminiert, der Sturm ebbte ab und Martinez blieb nur die Aufgabe, so dass es 1:1 stand. Dies währte nur kurz, denn Herbert Hempfling stellte den hoffnungslosen Kampf nun vernünftigerweise ein.
Während Christoph Sonnenberg drei aktive Bauern für eine Figur hatte, was zunächst noch recht unklar zu bewerten war, führte Gert Schillig seinen Sizilianer gegen Rödel in den sicheren Remishafen, nachdem beide Spieler lange in der Theorie verweilten und sich keine Seite einen Vorteil erspielen konnte. Dann traf die Nachricht von Brett vier die Weidhäuser wie ein Donnerschlag: Volker Herdin hatte sich eine bequem zu spielende Schwarzstellung erspielt und dabei ein hoffnungsvolles Pferd gedeckt auf d3 installiert, als völlig unerklärlich im 31. Zug vorzeitig die Zeit abgelaufen war – nicht nur er selbst war kurzzeitig sichtlich unter Schock, auch die noch spielenden drei Spitzenbretter mussten sich erstmal schütteln. Glücklicherweise gelang dies Christoph recht schnell, mit einem Damenschach holte er sich die Figur zurück und Brehm gab unmittelbar darauf die Partie verloren.
Beim Stand von 2,5:3,5 aus Sicht der SKler mussten also zwei Siege her, wollte man in Hollfeld triumphieren. Am Spitzenbrett mühte sich Rüdiger Günther und probierte wirklich alles. Mit elastischem Figurenspiel bedrängte er Manner erst vom Damen-, später vom Königsflügel her. Es sprang aber außer einem optischen Übergewicht nichts Verwertbares heraus, die verbliebenen Schwerfiguren Dame und ein Turm nahmen mit zahlreichen Drohungen Rüdigers Springer quasi aus dem Spiel, so dass er schließlich mit dem Remis zufrieden sein musste. Ab 13 Uhr saß der Vorstand also wieder als einziger am Brett, wusste um seinen Auftrag und schlug im 40. Zug riskant einen gedeckten Zentrumsbauern, ein Sieg musste unbedingt her! Bereits in der Eröffnungswahl zeigte Tom Carl seinem Gegner Niemetz mit dem Budapester Gambit, dass Schwarz die Initiative übernehmen möchte, und so spielte Carl über die gesamte Distanz eine druckvolle Partie, die erst spät mit einem Mehrbauern belohnt wurde. Im abschließenden Springerendspiel behielt er dann die Nerven und belohnte sich endlich mal mit einem ganzen Punkt und sein Team mit dem vierten Remis in dieser Saison.